Dienstag, 23. September 2014

CDT Saisonende 2014

Diese und die letzte Woche waren für mich, seit meiner Rückkehr aus Amerika, etwas ganz besonderes. Mitte September war stets mein angepeiltes Ziel, den Waterton-Glacier Nationalpark und somit die Grenze zu Kanada zu erreichen.
Nun war es mir ja dieses Jahr nicht vergönnt, die letzten Wochen am CDT durch Montana bei äußerst frühem Wintereinbruch mit Schnee und Kälte zu verbringen, doch ich war mit weit mehr als nur einem Gedanken bei meinen Weitwanderfreunden!

Die Saison 2014 hatte es nun wirklich in sich. Nach den Schneemassen in Colorado hatte ich stets gemeint, Neuschnee in Montana würde mich nicht beeindrucken können, doch so schnell kann man seine Meinung ändern :-)
Bereits Mitte August kam der erste Kälteeinbruch und forderte jeden einzelnen Wanderer vor allem mental Tag für Tag aufs Neue. Doch Krankheiten und sogar Giardia-Infektionen hielten meine Freunde nicht davon ab, wie immer einen Schritt nach dem anderen Richtung Norden zu setzen... bis sie ihr (unser) Ziel erreicht hatten... KANADA!!!
Stride, Rattlebee, Shutterbug (vlnr)
Mit diesem Foto haben sie mich dann mehr als nur überrascht. Als Wertschätzung unserer gemeinsamen Abenteuer, nahmen sie mich quasi mit an den Grenzstein im Glacier Nationalpark. Danke!
Beim Weiterwandern funktioniert vieles nur mittels Visualisierung, vor allem wenn es um das Gesamtziel geht. Für den Pacific Crest Trail habe ich mir unzählige Male die letzten Minuten einer National Geographic Dokumentation angeschaut, nur um dieses Gefühl des Erfolges zu verinnerlichen. Und auch vor dem CDT habe ich "Zielfotos" von Wanderern der letzten Jahre in mich aufgesogen. Jedoch was wahre Motivation anbelangt, wird dieses Foto nächstes Jahr für mich der Grundstein meines Antriebs sein!!!

Gratulation an die neue Königin Stride, die hiermit alles drei großen US-Weitwanderwege als thru-hike absolviert hat und an Rattlebee und Shutterbug, meinen "Three Stooges" Brüdern!

Immer daran denken... "Nach dem Trail ist vor dem Trail!"

Dienstag, 12. August 2014

255 Zero-Tage

… so viele sind es noch, bis zu meinem nächsten Start am CDT!

In der Zwischenzeit bin ich wieder gut in Österreich angekommen und kann entspannt auf die letzten drei Monate zurück blicken.
Auch wenn ich dieses Jahr Kanada nicht erreicht habe, war es doch jenes große Abenteuer, welches ich mir so sehr erhofft hatte!

Ob die windige Einöde von New Mexico...

... das Schneespektakel in Colorado...

... oder die endlose Weite im Great Basin von Wyoming...
... jeder Bundesstaat hat fortan einen ganz besonderen Platz in meinem Weitwanderleben.

Meine Achillessehnen haben mir dieses Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht, doch davon lass ich mich nicht unterkriegen! Da ich ja bereits den Status eines Verrückten habe, wird es niemanden wundern, dass ich nächste Saison einen kompletten Neustart machen werden anstatt "nur" die letzten 2.000km zu absolvieren. Den Grund für diese Entscheidung versuche ich gar nicht in Worte zu fassen, da es für Außenstehende nicht wirklich zu bereifen ist. All die Erlebnisse die ein Thru-hike mit sich bringen, all die Höhen und Tiefen, all die Emotionen,... all das wäre nicht dasselbe, würde ich den Trail plötzlich in Abschnitte aufteilen.

Die Vorbereitung hat bereits wieder begonnen. Ich bin mir sicher, dass ich nächstes Jahr fitter denn je den CDT beginnen werde! Ich freu mich auch schon darauf, gewisse Etappen erneut zu durchwanden und vor manchen graut es mir so richtig, doch das ist eben der Reiz eines Thru-hikes ;-)

2014 war ein besonderes Jahr. Wenn ich so grob schätze, waren an die 50% aller Wanderer die ich getroffen habe aus meinem PCT Jahr 2012. Die Weitwander-Gemeinschaft ist recht klein und viele Kollegen haben ebenso wie ich einen 2 Jahres Rhythmus. Irgendwie hat es sich wie ein großes Klassentreffen angefühlt! Abgesehen von der grandiosen Anfangsgruppe, mit der ich an der mexikanischen Grenze gestartet bin, werde ich natürlich "The Three Stooges" niemals vergessen... jene Tage in den San Juan Mountains von Colorado haben Rattlebee, Shutterbug und mich zu Freunden werden lassen!
In wenigen Wochen werden sie mit Sicherheit Kanada erreichen!!!

Ich hänge meine Weitwanderschuhe nun für ein paar Monate an den Nagel, begnüge mich mit meinen Trainingsschuhen im Fitnesscenter und werde diesen Blog ein wenig ruhen lassen.

Ein großes Dankeschön an all meine Unterstützer und treuen Leser. Ohne euch täte mir das Schreiben nur halb soviel Spass!!!

Herzlichen Dank und Happy Trails natürlich :-)



Dienstag, 29. Juli 2014

Meine schwerste Entscheidung

Atlantic City (1.537mi) - irgendwo in Wyoming (1.562mi/2.499km)

Kommen wir gleich zum Punkt... meine schwerste Entscheidung ist auch zugleich mein Letzte!
Ich bin hiermit offiziell nicht mehr am Trail.
Ich sitz jetzt seit Stunden vorm Computer und hab eigentlich keine Ahnung was ich schreiben soll...

Vor dem Beginn am CDT hab ich einen Blog über das Weiterwandern geschrieben. Ich habe versucht Weiterwandern zu erklären, was nicht wirklich möglich ist, solange man es nicht selbst einmal erlebt hat. Jetzt versuch e ich zu beschreiben, warum ich abgebrochen habe - ebenso kaum in Worte zu fassen...
Warum? Weshalb? Wieso?...

Ich habe Atlantic City äußerst motiviert verlassen. Früher als üblich, bereits um 7 Uhr, war ich wieder auf meiner so geliebten Schotterstrasse. Normalerweise nutze ich die Zwischenstopps immer aus und gönne mir vorm Start ein ordentliches Frühstück in einem Restaurant, die aber nie vor 8 Uhr aufmachen. Doch mir war bewusst, dass der kommende Abschnitt durch die "Wind River" Bergkette, extrem lang sein würde... da zählt jede Stunde! Sieben Tage Essen im Rucksack war mehr als nur deutlich zu spüren, doch als Thru-hiker ignoriert man das ganz geschickt und im ignorieren von Schmerzen bin ich mittlerweile Profi.

Nach drei Stunden wäre der offizielle Trail zum ersten Mal in eine leichten Bergkamm abgebogen, doch ich entschied mich auf der Schotterstrasse weiter zu marschieren, denn so sparte ich mir drei Meilen und 500 Höhenmeter.
500 Meter??? Was soll das? Ich hab bereits über 75.000 Höhenmeter hinter mir und jetzt verscheucht mich dieser kindische Anstieg!?!
Irgendwie wurde mir schlagartig bewusst, dass ich schon seit Wochen nur nach Abkürzungen suchte. Natürlich geht es bei diesem Thru-hike prinzipiell darum, von Mexiko nach Kanada zu gelangen, aber muss ich anfangen den CDT zu meiden?
Vor lauter Schmerzen war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich anfing, den CDT zu hassen und ihm bestmöglich aus dem Weg zu gehen... das hat er nicht verdient!

Plötzlich stand ich nun da auf meiner Schotterstrasse, mit Blick auf die traumhaften Berge (die ich doch eigentlich so liebe) und hatte keine Energie mehr. Ich war leer... geistig und körperlich. Ich stand da für 15 Minuten, starrte einfach nur gerade aus und setzte nicht einmal den Rucksack ab.

Was waren meine Optionen?
1. 25 Meilen zurück zum Highway? Nein, ich geh prinzipiell nie zurück!
2. 30 Meilen weiter zu einer Lodge wo sicher Touristen sind? Wieso nicht.
3. Auf dieser Schotterstrasse sitzen bleiben und auf ein Auto warten? Sinnlos, auf diesen Nebenstrassen gibt es so gut wie keinen Verkehr.

Innerlich hatte ich mit dem Trail abgeschlossen, doch ich war mitten in der Einöde und so musste ich weiter. Also wieder Musik ins Ohr und immer gerade aus... ein Schritt nach dem anderen.
Zwei Minuten später fuhr ein Vater mit seinem Sohn vorbei... "Können wir dir helfen?"

Ich stand völlig angewurzelt da. "Ja - eigentlich aber nein". Wenn ich jetzt meinen Rucksack absetze, ist es vorbei, dann bin ich off-trail, dann war alles umsonst. Der Typ hatte echt Geduld, denn ich stand sicher 2-3 Minuten nur da und schwieg... dann wuchtete ich mein Zeug auf die offene Ladefläche seines Pickup, setzte mich auf die Rückbank und fuhr plötzlich mit 50km/h Richtung Süden anstatt mit 5km/h nach Norden zu wandern... aus und vorbei.


Mittlerweile sind zwei Tage vergangen und ich kann wieder lachen, denn es ist schön wenn man Ziele vor Augen hat... nächstes Jahr werd ich zum CDT zurückkehren!

Happy Trails :-)

Samstag, 26. Juli 2014

Das große Becken

Rawlings (1.425mi) - Atlantic City (1.537mi/2.458km)

Irgendwie fühl ich mich wie auf einer Achterbahn...
In New Mexico hatte ich ja hauptsächlich Wüste (zumindest solange bis mich der Hagelsturm erwischte), dann kamen die ewig langen Tage im Schnee von Colorado und all die Berge und kaum überschreite ich die Grenze zu Wyoming bin ich wieder in der Wüste mit dem Blick auf weitere verschneite Berge!!!
Irgendwie kommt mir vor, der CDT kann sich nicht entscheiden!!!
Oder anders formuliert... Wie hat es Colorado zwischen all die Steppe und Wüste hinein geschafft?

Raus aus Rawlings war echt nicht leicht. So richtig einladend ist die Gegend nicht gerade! Staubig, heiß, windig und sehr monoton... eine wahre Einöde!


Spätesten da war mir klar, ich bin im "Great Divide Basin" angekommen. Dieses Becken liegt in der "Red Dessert", umringt von diversen Gebirgsketten und stellt eine ganz besondere Ausnahme dar. Der Regen, der hier fällt, fließt weder in den Atlantik, noch in den Pazifik... er verdunstet!




Viel Abwechslung boten die letzten Tage wirklich nicht. Mit viel Musik im Ohr habe ich Meile für Meile entlang der Schotterstraßen abgespult. Die Bäche sind zwar mittlerweile alle trocken, doch die meisten Quellen sind für die  vielen Rinderherden professionell eingefasst und sehr verlässlich!
Ihr denkt wahrscheinlich, dass New Mexiko die große Herausforderung bezüglich Hitze war, doch da bin ich ja im April und Mai durch. Jetzt ist es Ende Juli in Wyoming und ich hab 35 Grad ohne einen Millimeter Schatten!!!
Uhfza ist da fast kein Ausdruck, doch zum Glück weht ein stetiger Wind und heute hab ich sogar Unterschlupf unter einer Brücke gefunden, doch da war ich schon fast in Atlantic City angekommen.

Lange Pausen mach ich da keine und so konnte ich meine längsten Tage absolvieren. Vorgestern hatte ich meinen ersten "echten" 60km-Tag (37,5mi), mit meiner Nachtwanderung hatte ich bereits einen zusammengestückelten. Da weiß man nach 11,5 Stunden reiner Gehzeit, dass man was geleistet hat!

Atlantic City ist wirklich ein Kaff. 25 Einwohner und zwei Bars! Ab morgen geht's in den längsten Abschnitt am CDT, 172mi/275km durch die "Wind River Ranche" (im Bildhintergrund). Die "leichten" Schotterstraßen sind wieder vorbei und ich muss durch verschneite Berge... sozusagen geht's auf der Achterbahn wieder rauf!
7 Tage Essen ziehen meinen Rucksack erbarmungslos Richtung Boden.

Übrigens... jedes Mal, wenn ich denke es wird leichter, zeigt sich der CDT von seiner "netteren" Seite... vorgestern haben die Reisverschlüsse bei meinem Zelt ihren Geist aufgegeben!!! Hab ich schon erwähnt, dass es Mosquitos gibt?!?!

Bis in ca. 7 Tagen!
Happy Trails :-)

Montag, 21. Juli 2014

Vollgas voraus

Riverside (1.361mi) - Rawlings (1.425mi/2.280km)

Hätte mir nicht gedacht, dass ich so schnell wieder an meinem Computer sitzen würde, doch wenn man Gas gibt...

Zwischen Riverside und Rawlings liegen eigentlich gut 130km, die ich "gemütlich" in drei Tagen absolvieren wollte, doch ich machte daraus einen etwas direkteren Weg von nur 100km, der nach 30 Stunden geschafft war!
Warum? Keine Ahnung... mir war danach :-)

Am Anfang bestand ein weiteres Mal die Herausforderung, per Autostop die wirklich kleine Kleinstadt Riverside zu verlassen. Und ich war nicht alleine. Wir waren plötzlich zu fünft! Myla&El Jefe, Chili&Pepper und ich natürlich. Fünf Leute auf einmal ist prinzipiell nicht möglich, doch Myla hatte das Glück in der einzigen Tankstelle zufällig die Leiterin des örtlichen Museums zu treffen. Wenige Minuten später hatte wir uns und unsere Rucksäcke in ihrem Van verstaut und waren auf dem Weg zurück zum Battle Pass.

Punkt 10 Uhr gingen wir los. Der Trail hatte nur einen einzigen kleinen Anstieg und ab dann ging es stetig bergab... was für eine Wohltat!

Myla und El Jefe fielen zurück doch das Vater&Sohn Duo "Pepper&Chili" ließen sich von meinem Tempo inspirieren und so hatten wir das selbe Tagesziel, mindestens 25 Meilen.


Am späteren Nachmittag waren wir dann endgültig in Wyoming angekommen, als wir nach all den Bergen in Colorado, wieder unter die Baumgrenze fielen. Wyoming ähnelt seitdem New Mexico recht stark, nur dass wir noch immer  auf gut 2.500m Höhe sind.
Ab jetzt gilt es wieder, viele Strassenkilometer zu absolvieren  und so hatten wir kein Problem, gleich damit anzufangen. Wir wählten eine Abkürzung entlang der Haupt-Schotterstrasse, die uns direkt nach Rawlings führen sollte und um 30km kürzer ist als der Trail.
Nach 27 Meilen fanden wir Wasser bei einer Baustelle und beendeten unseren ersten Tag. Der Boden war zu kompakt für meine Zeltheringe und so beschloss ich unter einer Strassenbaumaschine zu schlafen... für so etwas hat man ja sonst nie die Gelegenheit!

Jedoch machte ich nicht die Rechnung mit den Moskitos. Ich platzierte mein Netz über dem Kopf und versteckte mich im Schlafsack, doch für diese komplette Vermummung war es einfach zu warm und ich musste mich immer wieder den Blutsaugern aussetzten. Nach 2 Stunden gab ich auf und da ich eh nicht schlafen konnte, packte ich mein Zeugs zusammen und begann eine Nachtwanderung.
Zwar hatte ich keinen Mond, doch die Schotterstrasse hatte eine Breite von mindestens drei Spuren und so konnte ich mich nicht verlaufen... immer nur der Strasse lang!

So ging ich dann durch die absolute Stille und Finsternis, schaltete ab und zu meine Stirnlampe ein, deren Lichtkegel aber kaum über den Strassenrand reichte und genoss die kühle Nacht. Um drei Uhr morgens hatte ich weiter 10mi absolviert und fand einen kleinen flachen Platz für mein Zelt. In Summe hatte ich somit 37,5 Meilen an diesem Tag geschafft... einen neuen Tagesrekord von 60 Kilometern!

Nach nur drei Stunden Schlaf fand ich mich auf meiner monotonen Schotterstrasse wieder... immer gerade aus Richtung Rawlings... ich hatte ja "nur mehr" einen weiter Marathon vor mir!

Chili & Pepper hatten ein selbststehendes Zelt und somit kein Problem mit den Moskitos. Sie starteten gegen 3:30 Uhr in den Tag und hatten plötzlich die Option, mit Hilfe eines kurzen Autostops mich einzuholen. Sie taten das, um mit mir gemeinsam nach Rawlings hinein zu marschieren.
Für mich unverständlich, denn somit sind sie (für mich und viele andere) keine Thru-hiker mehr!
Grundregel #1... Es muss eine durchgehend geschlossene Wanderung sein!!! Es fehlen ihnen jetzt 6 Meilen...

Nichts desto trotz verstehe ich mich mit ihnen recht gut und wir erreichte gegen 4 Uhr nachmittags unser Ziel... völlig ausgelaugt!!!

Rawlings hat nicht viel zu bieten. Recht weitläufig zwischen zwei Abfahrten entlang der Interstate 80 gelegen, hat diese Stadt wirklich schon bessere Zeiten gesehen. Doch es gibt Motels, Fastfood und ein Postamt... sooooo viele Pakete für mich!

Neue Schuhe und Socken sind jetzt bei den vielen Strassenkilometern genau passend und ich durchlebe zusätzlich keine kleine Wandlung. Meine letzte originale "Banana Pants" ist mir mittlerweile eindeutig zu groß und ich wechsle zum Nachfolgermodell, welches jedoch etwas grüner ist.
Somit bin ich ab jetzt eine etwas unreife Banane oder auch "Younger Banana Pants" genannt :-)
Dafür sind die Schuhe umso gelber und zusätzlich gibt es neue Wanderstöcke, da ich letzte Woche einen Stock abgerissen hab!

Die nächste Etappe führt mich in ca. 3,5 Tagen in einen weiteres kleines Kaff wo es weder Handy-Empfang oder Internet gibt. Danach geht es dann in meinen längsten und angeblich spektakulärsten Abschnitt... gut 270km am Stück durch die "Wind River Range", eine weiter Bergkette der Rockies.

Somit dürfte es die nächsten 12 Tage recht ruhig um mich werden. Sollte ich ab und zu Empfang haben werd ich auf Facebook einen Status abliefern. Einfach oben recht auf dieser Website auf den Link drücken (funktioniert auch wenn man selbst nicht auf Facebook ist)... hehe!

Bis dahin...
Happy Trails :-)

Freitag, 18. Juli 2014

!!! WYOMING !!!

Steamboat Springs (1.280mi) - Riverside (1.361/2.177km)

Das wichtigste und einzige Thema...
Ich bin in Wyoming!!!!! Colorado ist Geschichte!!!!
... und Ich bin froh darüber!


Die letzten Tage hab ich wirklich angefangen zu zweifeln. Am schlimmsten war es, als ich Steamboat verlassen hab. Nach 3,5 Tagen purer Erholung, die mich viel Zeit und Geld gekostet haben, stand ich Dienstag Mittag wieder auf der Piste und konnte fast keinen Schritt machen. Unter Belastung streiken meine Füße. Ausgehend vom gesamten Fersen-Bereich, über die Achillessehne, hinein die Wadenmuskulatur... Schmerzen! Ich war knapp davor umzudrehen und Schluss zu machen.

Doch ein Blick auf die Karte genügte... nur mehr 65mi/105km bis Wyoming... aufgeben verboten!

Also zurück zu alten Gewohnheiten. Bereits am PCT hatte ich meine Phasen, wo Schmerzmittel zum Alltag gehörten und so gibt's vorerst jeden Tag zum Frühstück ein paar von den kleinen Roten Tabletten.
Und? Das Leben ist schön!!!
Praktisch schmerzfrei macht das Wandern wieder Spaß und Sinn. Ohne Schmerzen merke ich erst, dass ich gar nicht so schlecht unterwegs bin. Hab jetzt zwei Tage hintereinander über 30mi/48km gemacht und vier Wanderer überholt.

Und ich bin nicht alleine mit meinen Problemen. Jeder zweite Wanderer hat chronische Schmerzen und kämpft mit Appetitlosigkeit. Mit dem Hunger ist das so eine Sache. Ich glaub es liegt hauptsächlich am nicht mehr vorhandenen Rhythmus. Die vielen Pausen in Colorado sind ja nicht normal gewesen und daran hat sich der Körper gewöhnt.
Beim letzten Abschnitt ist es mir zumindest schon wieder leichter gefallen Kalorien zu hamstern, auch wenn es immer noch zu wenige sind.
Aber ist es schon "lustig" auf einem Thru-Hike zu sein und kein(!) Sättigungsgefühl zu haben. Normalerweise geht das nach ca. 1.000km verloren und man träumt permanent vom Essen. Irgendwie sehr komisch zur Zeit...

Jetzt bin ich also in Wyoming und vorerst raus aus den Bergen. Jetzt gehts ins die "rote Wüste" und die "Great Divide Basin"... mehr dazu im nächsten Blog. Eines ist klar, dass ich bald die endlosen sumpfigen Wieses vermissen werde!

Auf bald in Rawlings...
Happy Trails :-)

Montag, 14. Juli 2014

Zwangspause

Grand Lake (1.207mi) - Steamboat Springs (1.280mi/2.048km)

Jetzt bin bereits seit drei Tagen in Steamboat Springs und hab noch immer keinen neuen Blog geschrieben.
Schande... doch Pause bedeutet Pause!

Als ich am Freitag in Steamboat angekommen bin, war mir klar, dass ich wirklich eine Pause benötige... mein Körper hat es mir mehr und mehr signalisiert!
Der letzte halbe Tag war ausschließlich entlang einer Schotterstrasse und einem Highway. Ich kam im Flachen gut voran, doch auf Asphalt zu marschieren ist und bleibt mühselig. Wie üblich kam am späteren Nachmittag erneut ein Gewitter auf. Ein recht Imposantes, denn ich konnte die Blitze bereits sehen, als das Unwetter noch weit entfernt war. Als es dann anfing zu regnen und ich eigentlich noch 3 Meilen bis zum offiziellen Ziel "Rabbit Ears Pass" hatte, dachte ich mir... streck doch einfach mal den Daumen raus, es wird eh eine Weile dauern, bis jemand anhält.

Falsch gedacht. Das dritte Auto (nach ca. 10sek) blieb bereits stehen und ich hatte meinen schnellsten Autostop aller Zeiten geschafft. Ein netter älterer Mann, auf dem Weg seine Highschool-Freunde zu treffen, meinte nur, "Ich hab noch nie jemanden mitgenommen, doch bei dem Gewitter konnte ich dich nicht stehen lassen!"... DANKE!

Meine Vorfreude auf die nette Touristenstadt schwand, als er mir erklärte, dass er bereits vor 3 Monaten ein Zimmer gebucht hatte, da dies ja ein wildes Wochenende sei.
Wildes Wochenende? Ja! Ein Rodeo, ein Heißluftballon-Treffen, ein Musikfestival und eine Kunstausstellung fanden alle gleichzeitig statt und ich traf an einem Freitag Abend gegen 17 Uhr ohne Reservierung ein.
Bei jedem Motel/Hotel bei dem wir vorbei fuhren das gleiche Bild "NO vacancy"... "AUSGEBUCHT"... meist in dicken roten Lettern :-(
Ich ging in mein angepeiltes Motel und fragte freundlich nach einer Liste weitere Unterkünfte und setzte mich gerade ans Hoteltelefon, um alle durchzutelefonieren, als plötzlich die nette Dame am Empfang ein Telefonat entgegen nahm... jemand hatte soeben storniert!!! TRAIL MAGIC!!!!
Zwar hatte ich nur ein Zimmer für diese eine Nacht, doch es war ei Anfang.

Die Etappe von Grand Lake hierher hatte keine wirklichen Höhepunkte. Zumindest keine alpinen, wie ich es von den letzten Wochen her gewohnt war. Immerhin befand ich mich unter anderem in der "Never Summer Wilderness"... sehr einladend :-)

Umso mehr merkte ich, dass mein Körper müde wurde. Hauptsächlich ist das auf meinen weiterhin geringen Appetit zurück zu führen. Mein Trail-Essen kann ich zur Zeit einfach nicht ausstehen. Ich kaue stundenlang an irgendwelchen Riegeln herum, stopfe mir einen Bagel hinein und versuche beim Abendessen zusätzlich Proteine in Form von Trockenfleisch zu verzehren. Bergauf geht mir so recht schnell die Kraft aus!

Ich hab alte Freunde wieder getroffen. Zum Beispiel "Karl" das Stacheltier oder "Peter" die Bergziege. Für die unzähligen Moskitos vielen mir leider keine Namen mehr ein :-)


Was auf jeden Fall auffiel war, dass gerade die Hochsaison für die Columbine-Blüte ist... die Staatsblume von Colorado! Bin ja nicht wirklich kein begeisterter Botaniker, doch diese Blume ist echt ein Hingucker!


Da saß ich nun in Steamboat Springs und telefonierte mir die Finger wund, um für den Rest des Wochenendes eine Unterkunft zu finden. Keine Pause zu machen stand einfach nicht zur Debatte. Eine freundliche Absage nach der anderen... einfach nichts frei :-(

Nach dem Frühstück und einem Telefonat nach Hause winkte mich die Dame an der Rezeption zu ihr hin und meinte nur, "Es hat wieder jemand abgesagt. Wollen sie wirklich bleiben?" JA, JA und nochmals JA... das Wochenende war gerettet... mein Geburtstagswochenende :-)

Ich hab nun meinem Körper und Geist eine schöne Auszeit gegönnt. Ich hatte eine Massage, war in den Hot Springs, beim Rodeo und hab ansonsten versucht einfach NICHTS zu tun. Es ist ja fast peinlich, doch ich hab in Colorado bereits mehr Ruhetage eingelegt als am gesamten Pacific Crest Trail vor zwei Jahren. Noch befinde ich mich im grünen Bereich, doch ich muss eindeutig wieder einen schnelleren Rhythmus finden, ansonsten geht mir am Ende vielleicht wirklich noch die Zeit aus. Wenn ich jedoch überlege, mit welchen Bedingungen ich zu Beginn von Colorado zurecht gekommen bin, kann mich ein früher Wintereinbruch im Norden nicht mehr beeindrucken... Schnee hab ich bereits genug gehabt!

Morgen geht's wieder weiter! In zwei Tagen überschreite ich die Grenze zu Wyoming, dann beginnt ein ganz neuer Abschnitt!

Da war ja noch was... irgendwie hatte ich da das ganze Wochenende ein Bild vor meinen Augen... was war das doch gleich...?


Hehehe...
Happy Trails :-)

Dienstag, 8. Juli 2014

Highlight ohne Höhepunkt

Frisco (1.089mi) - Grand Lake (~1.215mi/~1.945km)

Dieses Mal hab ich keine Ahnung, wie ich diesen Blog beginnen soll... so viel ist passiert... so anstrengend waren die letzten sechs Tage... so viele Höhen und Tiefen hat es gegeben.

Wenn ich mich richtig erinnern kann, hab ich auf den 200km mindestens zehn Viertausender überschritten, zwei Hagelgewitterstürme überstanden, musste mit kaputtem Equipment und Wasserknappheit zurechtkommen und meinen Körper überreden, trotz Schmerzen weiterzumachen!

Um meine Gedanken annähernd zu sammeln, versuche ich es Tag für Tag...
Als ich Frisco hinter mir ließ, war mir klar, dass die wahrscheinlich anstrengendste aber auch beeindruckendste Woche vor mir lag. Auch wenn der Besuch beim Chiropraktiker eine Wohltat war, fühlte sich mein Körper nicht wirklich fit an und ich fand von Anfang an keine richtigen Rythmus. Und das ist für mich als Weitwanderer fast eines der schlimmsten Probleme, ohne Rythmus werden 13-Stunden Tage zur Qual!
Neben meinem Körper waren aber auch die vorhandenen Wasserrescourcen völlig unrythmisch! So musste ich bereits am ersten Nachmittag Wasser für die kommenden 22km fassen und ein so genanntes "dry camp" machen, d.h. man kampiert bei keiner Wasserquellen und muss zusätzlich Wasser fürs Abendessen mitschleppen.
Dieses zusätzliche Gewicht machte sich vor allem bei meinen ohnehin schon beleidigten Knien bemerkbar.

Um einen langen  Abstieg zu vermeiden wählte ich am zweiten Tag eine Alternativrouten entlang der Bergkette, die ich praktisch die gesamte Woche nicht verlassen sollte. Die Route über den "Argentina Spine" war traumhaft schön, jedoch recht steil und ebenso trocken.

Ziel war Grays Peak (in der Foto-Mitte), der offiziell höchste Punkt entlang des gesamten CDT. Nach einem extrem langen Tag stand ich gegen 19 Uhr vor dessen Schlussanstieg hinauf  auf 4.352m, als sich hinter mir ein Gewitter aufbaute. Schweren Herzens brach ich 150m unter dem Gipfel (dem Höhepunkt) ab und stieg so schnell wie möglich auf 3.800m ab, zum erstmöglichen flachen Campingplatz. Zuerst dachte ich noch, das Gewitter bleibt vor den Bergen hängen, doch wenig später befand ich mich in der Hölle! Für über eine Stunde brachen alle Dämme, Blitze kamen gleichzeitig von drei Richtungen und Hagel drückte mein Zelt zu Boden. Ich saß die ganze Zeit aufrecht im Zelt und versuchte dieses vor dem Kollaps zu bewahren... mit Erfolg!


Der kommende Morgen war ein besonderer.
Jeglicher Hagel (eine Schicht von min. 3-5cm) war völlig verschwunden und ich hörte Menschen... viele Menschen!
Dann machte es Klick bei mir, es war der 4. Juli, der amerikanische Unabhängigkeitstag. Beim weiteren Abstieg sah ich sicherlich über 300 Wanderer mit riesigen Flaggen und winzigen Hunden und eine Wolke von "Sauberkeit" umhüllte den Trail :)
Erst am Nachmittag hatte ich wieder den Trail für mich alleine und peilte erneut ein dry camp an. Da das Wetter zum ersten mal traumhaft war, beendete ich diesen Tag wieder auf ca. 3.800m auf einem kleinen Sattel.



Alles war perfekt bis plötzlich Donner ein weiteres Mal mein Zelt erschütterte und nur ein paar Minuten später saß ich wie am Tag zuvor aufrecht im Zelt. Mit meinem Kopftuch wischte ich eine Stunde lang das Wasser auf, welches mit Hilfe des Windes waagrecht daher kam. Noch nie zuvor brauchte ich meine Regenjacke innerhalb (!!!) meines Zeltes!!!

An Tag vier war ich ganz schön genervt, übermüdet und hab zusätzlich meinen Appetit verloren! All das Essen für sechs Tage wurde nicht weniger und dadurch leichter. Mühselig kaute ich auf meinen Müsliriegeln herum... kein Wunder, dass mir langsam die Energie ausging.
Zwei netter Tagesausflügler halfen mir am nächsten Gipfel mit frischen Obst und 2L Wasser aus und ich konnte eine weitere Alternative entlang der Bergkette nehmen anstatt 1.500m abzusteigen und 10km Umweg zu einem Bach machen zu müssen.
Mit Parry Peak und James Peak beendete ich dann würdevoll meine "Viertausender-Orgie" und war nicht mehr allzu traurig, den wahren Höhepunkt Grays Peak nicht gemacht zu haben.


Nach einem steilen Abstieg und einer mühevollen Traverse ohne richtigen Trail erblickte ich meine nächste Gewitterfront! Obwohl es erst 17:30 wahr und ich normalerweise nicht vor 19 Uhr stehen bleibe, entschloss ich mich, frühzeitig in mein Zelt zu flüchten. Was für eine weise Entscheidung! Es begann zu regnen und... und nach 20min war außer Sonne nur Sonne... Colorado hatte mich so richtig verarscht!

Tag fünf fing gut an, doch nach einem Blick auf die Uhr, stellte ich fest, dass ich einfach keinen richtigen Fortschritt machte... soviel zum fehlenden Rhythmus :( doch gerade aus geht es nun mal nach Kanada... also immer weiter!

Zusätzlich sind beide meine faltbaren Plastikflaschen innerhalb von zwei Stunden gebrochen und ich hatte ein Problem mein Wasser zu filtern. Mit meinem Gravitationsbeutel tu ich mir über der Baumgrenze schwer, einen Ast zu aufhängen zu finden. Trotz aller Probleme kam ich irgendwie voran und schöpfte bereits Hoffnung bis ich schlussendlich am "Knight Ridge Trail" ankam. Ein bekanntlich ungepflegter Weg, der mich aber mit der Anzahl an umgestürzten Bäumen (blow downs) schlicht überraschte. Nach einem 11-Stunden Tag musste ich mich für über zwei Stunden durch ein völliges Chaos bahnen... "Embrace the brutality"


Schlussendlich fand auch dieser Tag ein Ende, direkt an Strand am ersten großen See vor Grand Lake... Mega-Ufzahhh!!!


Gestern war dann nicht mehr viel übrig... vom Trail und von mir... die letzten 14km waren um 9:30 geschafft, gerade rechtzeitig um Shutterbug (1/3 Stooges) bei einem Frühstück zum 56igsten Geburtstag zu gratulieren :-)

Mehr fällt mir jetzt nicht mehr ein. Ich glaub, dieser Blog ist lang genug geworden! Ich weiß jetzt schon, dass ich die Viertausender vermissen werde! Ein paar Mal geht's noch so auf 3.500m, doch das ist Kinderkram.
Am Samstag sollte ich Steamboat Springs erreichen...

Bis dann... "Embrace Colorado"!!!
Happy Trails :-)

P.S.: Ach ja, da war ja dann noch das Lama!... die Geschichte wird dann aber persönlich erzählt ;-)




Dienstag, 1. Juli 2014

Wieder ein Solist!

Twin Lakes (1.017mi) - Frisco/Hwy9 (1.089mi/1.742km)


Mit endgültiger Sicherheit ist es nun offiziell... The Three Stooges'14 sind Geschichte!
Nachdem der Auflösungsprozess bereits vor 10 Tagen am Monarch Pass mit der Abspaltung des "Amerikaners" einen Anfang gefunden hat, war der Fortbestand der "Europäer" als Duo nicht von langer Dauer.
Wie das Management am vergangen Wochenende verlautbarte, kam es in Copper Mountain zur endgültig Trennung! Insidern zufolge scheiterte es schlussendlich am Tourplan, der durch die Fussball-WM immer wieder unterbrochen werden musste.
Der einzige Trost für die unzähligen Fans ist, dass alle drei Stooges eine Solo-Karriere anstreben... wir sind gespannt!

Einen ersten Beweis für die bereits angespannte Situation sieht man in diesem Bild von Rattlebee... :-))))

Nun aber zum ernsten Teil des Berichtes...
Voller Demut muss ich gestehen, dass mich der CDT zum ersten Mal ein wenig in die Schranken gewissen hat.
Auch wenn Mt. Elbert nicht zum offiziellen Trail gehört, stellt er als höchster Berg der Rocky Mountains einen Höhepunkt dar, der wie Mt. Whitney als kleiner Zusatz zum Pflichtprogramm gehört (zumindest in meiner Planung). Die letzten Wochen im Schnee, vor allem das anstrengende Postholing zu Beginn von Colorado, hat meinen Knien ganz schön zugesetzt. Ich hab zwar keine dauerhaften Schmerzen, doch steile Passagen bergab machen zur Zeit keinen Spass.
Und somit habe ich mich spontan entschieden Mt. Elbert auszulassen und bin gemütlich um den Berg herumgewandert... auch ganz schön!

Dies hatte zur Folge, dass die kurzen 2,5 Tage bis zum Zwischenstopp in Frisco recht viel Spass gemacht haben. Es ist mir zwar noch immer nicht gelungen, in Colorado einen Tag mit trockenen Füssen zu beenden, doch Schneemassen werden eindeutig weniger. Die Abschnitte in der "Massive Wilderness" und "Holy Cross Wilderness" waren sehr beeindruckend und haben zugleich ein schnelles Vorankommen ermöglicht :-)



Ich warte zwar noch immer vergebens auf die Begegnung mit einem Bären oder einem ausgewachsenen Elch, doch auch kleiner Tiere können sehr unterhaltsam sein. Murmeltiere gehören schon seit langem zu meinen Lieblingen... sie wirken faul, sind meist fett und haben immer einen perfekten Ausblick auf die Landschaft!

Doch seit gestern hab ich einen neuen Favoriten... das Stacheltier! Man will mit einen Stacheln sicher nicht kuscheln, doch irgendwie schaut es doch lieb aus, oder?


Dieser nette Kerl ist mir kurz vor Copper Mountain über den Weg gelaufen. Besser gesagt, er ist entlang MEINES Weges gelaufen! Vor lauter Wind hat er mich zuerst nicht bemerkt und ist gemütlich bergab getrottet (was schon lustig genug ausgeschaut hat). Als er mich dann sah (dabei entstand das Foto), versuchte er einen Gang hoch zu schalten und vor mir weg zu laufen... was erst so richtig lustig war. Das Video zeigt zwar nicht seinen "Blitzstart" doch sein Gewackel ist ca. 20% schneller als sein normaler Gang... hehe!

Mittlerweile bin ich in Frisco angekommen, welches ebenso wie Breckenridge am Highway 9 liegt und mittels einem gratis (!) Bus alle 30 Minuten so einfach wie noch nie erreichbar ist!
Meinen geplanten Ruhetag habe ich auf zwei Tage ausgedehnt nachdem ich mir als Zwischenbelohnung eine Behandlung bei einem Chiropraktiker gegönnt habe! Innerhalb von nur 2 Stunden hatte ich einen Termin, der mich gerade einmal 50 US$ gekostet hat... unglaublich. Jeder einzelne Wirbel wurde wieder in seine eigentliche Position gebracht und vor allem meine rechte Hüfte fühlt sich jetzt wieder besser an. Jedoch war ich nach der Behandlung ebenso müde wie erleichtert und entschloss mich, einen Tag in Frisco anzuhängen :-)

Die nächste Etappe dürfte eine der schwersten werden. Gute sechs Tage (über 200km) bis Grand Lake über einige der hösten Gipfel der Rockies. Mit Grays Peak und Torreys Peak warten die offiziell höchsten Punkte des Trails auf mich... über 4.350m! Sie gehören zu den 54 "Fourteeners" in Colorado (14.000 ft entsprechen 4.267m).
Direkt von meinem Motel aus, habe ich bereits einen perfekten Blick auf diese beiden "Monster" und wie es scheint, dürfte Schnee kein Problem darstellen :-)
Torreys Peak (mitte), Grays Peak (ganz rechts)
Bis in gut einer Woche!
Happy Trails :-)