Samstag, 26. Juli 2014

Das große Becken

Rawlings (1.425mi) - Atlantic City (1.537mi/2.458km)

Irgendwie fühl ich mich wie auf einer Achterbahn...
In New Mexico hatte ich ja hauptsächlich Wüste (zumindest solange bis mich der Hagelsturm erwischte), dann kamen die ewig langen Tage im Schnee von Colorado und all die Berge und kaum überschreite ich die Grenze zu Wyoming bin ich wieder in der Wüste mit dem Blick auf weitere verschneite Berge!!!
Irgendwie kommt mir vor, der CDT kann sich nicht entscheiden!!!
Oder anders formuliert... Wie hat es Colorado zwischen all die Steppe und Wüste hinein geschafft?

Raus aus Rawlings war echt nicht leicht. So richtig einladend ist die Gegend nicht gerade! Staubig, heiß, windig und sehr monoton... eine wahre Einöde!


Spätesten da war mir klar, ich bin im "Great Divide Basin" angekommen. Dieses Becken liegt in der "Red Dessert", umringt von diversen Gebirgsketten und stellt eine ganz besondere Ausnahme dar. Der Regen, der hier fällt, fließt weder in den Atlantik, noch in den Pazifik... er verdunstet!




Viel Abwechslung boten die letzten Tage wirklich nicht. Mit viel Musik im Ohr habe ich Meile für Meile entlang der Schotterstraßen abgespult. Die Bäche sind zwar mittlerweile alle trocken, doch die meisten Quellen sind für die  vielen Rinderherden professionell eingefasst und sehr verlässlich!
Ihr denkt wahrscheinlich, dass New Mexiko die große Herausforderung bezüglich Hitze war, doch da bin ich ja im April und Mai durch. Jetzt ist es Ende Juli in Wyoming und ich hab 35 Grad ohne einen Millimeter Schatten!!!
Uhfza ist da fast kein Ausdruck, doch zum Glück weht ein stetiger Wind und heute hab ich sogar Unterschlupf unter einer Brücke gefunden, doch da war ich schon fast in Atlantic City angekommen.

Lange Pausen mach ich da keine und so konnte ich meine längsten Tage absolvieren. Vorgestern hatte ich meinen ersten "echten" 60km-Tag (37,5mi), mit meiner Nachtwanderung hatte ich bereits einen zusammengestückelten. Da weiß man nach 11,5 Stunden reiner Gehzeit, dass man was geleistet hat!

Atlantic City ist wirklich ein Kaff. 25 Einwohner und zwei Bars! Ab morgen geht's in den längsten Abschnitt am CDT, 172mi/275km durch die "Wind River Ranche" (im Bildhintergrund). Die "leichten" Schotterstraßen sind wieder vorbei und ich muss durch verschneite Berge... sozusagen geht's auf der Achterbahn wieder rauf!
7 Tage Essen ziehen meinen Rucksack erbarmungslos Richtung Boden.

Übrigens... jedes Mal, wenn ich denke es wird leichter, zeigt sich der CDT von seiner "netteren" Seite... vorgestern haben die Reisverschlüsse bei meinem Zelt ihren Geist aufgegeben!!! Hab ich schon erwähnt, dass es Mosquitos gibt?!?!

Bis in ca. 7 Tagen!
Happy Trails :-)

3 Kommentare:

  1. Lieber Robert! - Da ich nicht auf Facebook bin, hier ein großes Lob dafür, was Du alles geschafft hast!: Drei Monate lang Wüste, tiefer Schnee, hohe Berge, monotone Straßen, Regen, Gewitter, Hitze, Kälte und... schmerzende Füße und Beine! Ich hoffe, dass Du Dich bald erholst und teile Dir zum Trost unser Motto mit: "Die Berge stehen länger" - einmal wird man zu ihnen wieder zurückkehren! Komm gut zurück - Roswitha

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    1. Ihr habt Recht, die Berge werden nächstes Jahr auch noch da sein und dann geh ich das ganze nochmals richtig an!
      Vielen Dank Roswitha für all deine lieben Kommentare in den letzten 3 Monaten:-)

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  2. HI Banana pants! Wir lesen deinen Blog mit Spannung und haben immer mitgefiebert! Du hast echt hart gekämpft und der CDT wollte es dir nicht leicht machen. Nicht nur die Mosquitos, die nächtlichen Hasen- und Hagelattacken oder der viele Schnee....dein Körper war fleißig und deine Motivation und dein Durchhaltevermögen sind bewundernswert! Pfleg deine Füße und komm gut nach Hause,wir freuen uns auf dich!Bussi Steffi

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