Atlantic City (1.537mi) - irgendwo in Wyoming (1.562mi/2.499km)
Kommen wir gleich zum Punkt... meine schwerste Entscheidung ist auch zugleich mein Letzte!
Ich bin hiermit offiziell nicht mehr am Trail.
Ich sitz jetzt seit Stunden vorm Computer und hab eigentlich keine Ahnung was ich schreiben soll...
Vor dem Beginn am CDT hab ich einen Blog über das Weiterwandern geschrieben. Ich habe versucht Weiterwandern zu erklären, was nicht wirklich möglich ist, solange man es nicht selbst einmal erlebt hat. Jetzt versuch e ich zu beschreiben, warum ich abgebrochen habe - ebenso kaum in Worte zu fassen...
Warum? Weshalb? Wieso?...
Ich habe Atlantic City äußerst motiviert verlassen. Früher als üblich, bereits um 7 Uhr, war ich wieder auf meiner so geliebten Schotterstrasse. Normalerweise nutze ich die Zwischenstopps immer aus und gönne mir vorm Start ein ordentliches Frühstück in einem Restaurant, die aber nie vor 8 Uhr aufmachen. Doch mir war bewusst, dass der kommende Abschnitt durch die "Wind River" Bergkette, extrem lang sein würde... da zählt jede Stunde! Sieben Tage Essen im Rucksack war mehr als nur deutlich zu spüren, doch als Thru-hiker ignoriert man das ganz geschickt und im ignorieren von Schmerzen bin ich mittlerweile Profi.
Nach drei Stunden wäre der offizielle Trail zum ersten Mal in eine leichten Bergkamm abgebogen, doch ich entschied mich auf der Schotterstrasse weiter zu marschieren, denn so sparte ich mir drei Meilen und 500 Höhenmeter.
500 Meter??? Was soll das? Ich hab bereits über 75.000 Höhenmeter hinter mir und jetzt verscheucht mich dieser kindische Anstieg!?!
Irgendwie wurde mir schlagartig bewusst, dass ich schon seit Wochen nur nach Abkürzungen suchte. Natürlich geht es bei diesem Thru-hike prinzipiell darum, von Mexiko nach Kanada zu gelangen, aber muss ich anfangen den CDT zu meiden?
Vor lauter Schmerzen war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich anfing, den CDT zu hassen und ihm bestmöglich aus dem Weg zu gehen... das hat er nicht verdient!
Plötzlich stand ich nun da auf meiner Schotterstrasse, mit Blick auf die traumhaften Berge (die ich doch eigentlich so liebe) und hatte keine Energie mehr. Ich war leer... geistig und körperlich. Ich stand da für 15 Minuten, starrte einfach nur gerade aus und setzte nicht einmal den Rucksack ab.
Was waren meine Optionen?
1. 25 Meilen zurück zum Highway? Nein, ich geh prinzipiell nie zurück!
2. 30 Meilen weiter zu einer Lodge wo sicher Touristen sind? Wieso nicht.
3. Auf dieser Schotterstrasse sitzen bleiben und auf ein Auto warten? Sinnlos, auf diesen Nebenstrassen gibt es so gut wie keinen Verkehr.
Innerlich hatte ich mit dem Trail abgeschlossen, doch ich war mitten in der Einöde und so musste ich weiter. Also wieder Musik ins Ohr und immer gerade aus... ein Schritt nach dem anderen.
Zwei Minuten später fuhr ein Vater mit seinem Sohn vorbei... "Können wir dir helfen?"
Ich stand völlig angewurzelt da. "Ja - eigentlich aber nein". Wenn ich jetzt meinen Rucksack absetze, ist es vorbei, dann bin ich off-trail, dann war alles umsonst. Der Typ hatte echt Geduld, denn ich stand sicher 2-3 Minuten nur da und schwieg... dann wuchtete ich mein Zeug auf die offene Ladefläche seines Pickup, setzte mich auf die Rückbank und fuhr plötzlich mit 50km/h Richtung Süden anstatt mit 5km/h nach Norden zu wandern... aus und vorbei.
Mittlerweile sind zwei Tage vergangen und ich kann wieder lachen, denn es ist schön wenn man Ziele vor Augen hat... nächstes Jahr werd ich zum CDT zurückkehren!
Ich bin hiermit offiziell nicht mehr am Trail.
Ich sitz jetzt seit Stunden vorm Computer und hab eigentlich keine Ahnung was ich schreiben soll...
Vor dem Beginn am CDT hab ich einen Blog über das Weiterwandern geschrieben. Ich habe versucht Weiterwandern zu erklären, was nicht wirklich möglich ist, solange man es nicht selbst einmal erlebt hat. Jetzt versuch e ich zu beschreiben, warum ich abgebrochen habe - ebenso kaum in Worte zu fassen...
Warum? Weshalb? Wieso?...
Ich habe Atlantic City äußerst motiviert verlassen. Früher als üblich, bereits um 7 Uhr, war ich wieder auf meiner so geliebten Schotterstrasse. Normalerweise nutze ich die Zwischenstopps immer aus und gönne mir vorm Start ein ordentliches Frühstück in einem Restaurant, die aber nie vor 8 Uhr aufmachen. Doch mir war bewusst, dass der kommende Abschnitt durch die "Wind River" Bergkette, extrem lang sein würde... da zählt jede Stunde! Sieben Tage Essen im Rucksack war mehr als nur deutlich zu spüren, doch als Thru-hiker ignoriert man das ganz geschickt und im ignorieren von Schmerzen bin ich mittlerweile Profi.
Nach drei Stunden wäre der offizielle Trail zum ersten Mal in eine leichten Bergkamm abgebogen, doch ich entschied mich auf der Schotterstrasse weiter zu marschieren, denn so sparte ich mir drei Meilen und 500 Höhenmeter.
500 Meter??? Was soll das? Ich hab bereits über 75.000 Höhenmeter hinter mir und jetzt verscheucht mich dieser kindische Anstieg!?!
Irgendwie wurde mir schlagartig bewusst, dass ich schon seit Wochen nur nach Abkürzungen suchte. Natürlich geht es bei diesem Thru-hike prinzipiell darum, von Mexiko nach Kanada zu gelangen, aber muss ich anfangen den CDT zu meiden?
Vor lauter Schmerzen war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich anfing, den CDT zu hassen und ihm bestmöglich aus dem Weg zu gehen... das hat er nicht verdient!
Plötzlich stand ich nun da auf meiner Schotterstrasse, mit Blick auf die traumhaften Berge (die ich doch eigentlich so liebe) und hatte keine Energie mehr. Ich war leer... geistig und körperlich. Ich stand da für 15 Minuten, starrte einfach nur gerade aus und setzte nicht einmal den Rucksack ab.
Was waren meine Optionen?
1. 25 Meilen zurück zum Highway? Nein, ich geh prinzipiell nie zurück!
2. 30 Meilen weiter zu einer Lodge wo sicher Touristen sind? Wieso nicht.
3. Auf dieser Schotterstrasse sitzen bleiben und auf ein Auto warten? Sinnlos, auf diesen Nebenstrassen gibt es so gut wie keinen Verkehr.
Innerlich hatte ich mit dem Trail abgeschlossen, doch ich war mitten in der Einöde und so musste ich weiter. Also wieder Musik ins Ohr und immer gerade aus... ein Schritt nach dem anderen.
Zwei Minuten später fuhr ein Vater mit seinem Sohn vorbei... "Können wir dir helfen?"
Ich stand völlig angewurzelt da. "Ja - eigentlich aber nein". Wenn ich jetzt meinen Rucksack absetze, ist es vorbei, dann bin ich off-trail, dann war alles umsonst. Der Typ hatte echt Geduld, denn ich stand sicher 2-3 Minuten nur da und schwieg... dann wuchtete ich mein Zeug auf die offene Ladefläche seines Pickup, setzte mich auf die Rückbank und fuhr plötzlich mit 50km/h Richtung Süden anstatt mit 5km/h nach Norden zu wandern... aus und vorbei.
Mittlerweile sind zwei Tage vergangen und ich kann wieder lachen, denn es ist schön wenn man Ziele vor Augen hat... nächstes Jahr werd ich zum CDT zurückkehren!