Montag, 20. August 2012

Oregon - Teil 1

Ein weiter Bundesstaat ist nun Geschichte!
Oregon mit seinen fast 500 Meilen hat mir aber Einiges abverlangt!
Jeder schwermt nur davon, wie flach und einfach der Trail ist, doch es geht nicht immer nur um Höhenmeter...

Aber nun der Reihe nach...

Der Stop in Ashland war sicher einer der schönsten! Alles am richtigen Fleck, nur ein paar Minuten vom Motel entfernt. Somit Genügend Zeit, alle Pakete für Oregon zu richten und wieder Kalorien in Unmeng in mich hinein zu stopfen :)
Ashland / Motel
Die Fahrt zurück zum Trail war ein weiteres Mal sehr leicht, da "White Jeep" plötzlich wieder vor mir stand! Er selbst kann wegen Knieproblemen nicht mehr wandern, unterstützt aber seine Frau bei ihrem Marsch am PCT (ebenso wie vor ein paar Jahren am AT).
Er ist stets einige Tage voraus, wartet auf sie und hilft in der Zwischenzeit auch allen anderen Wanderern - einfach SPITZE!

Zuerst merkt man zwischen Kalifornien und Oregon keinen Unterschied... Wald... Wald... Wald... und somit wenig Aussicht :(
Doch einer der markantesten Wegbegleiter gibt zum Glück nicht so schnell auf und so sah ich plötzlich wieder Mt. Shasta  :))))
Über  3 Wochen hinweg hat mir dieser beeindruckende Vulkan nun schon Gesellschaft geleistet - Danke!
Letzter Blick auf Mt. Shasta
So sehr das Wetter in der Wüste, auf den Bergen und auf dem restlichen Trail stets auf meiner Seite war, so sehr hat mich dann die Hitzewelle im Süden Oregons erwischt!
... 35 Grad und mehr für die ersten 5 Tage raus aus Ashland waren eine Quälerei :(
... dazu kam völlige Windstille :((
... natürlich meine Freunde, die Moskitos :(((
... und die Situation, dass Wasser oft nur recht abseits des Trails zu finden war :((((

Und die Hitze ist nicht mehr so trocken wie noch in der Wüste! Es gibt nicht viele Tage in meinem Leben, an denen ich so viel geschwitzt habe. Mindestens 8 Liter Wasser pro Tag und ich habe es trotzdem nicht geschafft, die Farbe meines Urins in einen neutralen Bereich zubekommen.
Da gibt es nur ein Wort dafür... UFZAHHH !!!


Plötzlich packt mich jemand am Schulterriemen - es reist mich im vollen Tempo herum - ein Wanderstock bricht - mein Kreuz schmerzt - und ich sitz am Boden...
Was ist geschehen?
In einem Waldbrandgebiet hat ein dürrer Ast versucht Freundschaft zu schließen - erfolglos!
... einer dieser Aeste!!!
Wenn man 30+Meilen (50 Kilometer) macht, dann braucht man einen Rythmus haben und das Gesamtsystem muss passe!
... nun hatte ich nur mehr einen Stock - sehr asymmetrisch und unrythmisch
... Kreuzweh ohne Ende
... musste zur Moskitoabwehr mit meinem Kopftuch stendig herum wedeln (wie eine verrückt gewordene Kuh mit ihrem Schwanz)
... keine Musik zur Ablenkung, da die Ohrstöpsel beim Wedeln immer wieder raus fallen

FAZIT... KEIN Rythmus :(
... und man fängt an die Minuten zu zählen... keine gute Idee :((


Teil 2 folgt!

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