"Umarme die Brutalität"...
Zum ersten Mal hat der inofizielle Leitspruch des CDT so richtig Wirkung gezeigt!
Der Tag, an dem ich Cuba verlassen habe, ist kaum zu beschreiben... vielleicht hab ich alles nur geträumt, doch die Nässe in meiner gesamten Ausrüstung spricht für sich selbst.
Cuba liegt auf 2.100m Seehöhe und der Blick Richtung "San Pedro Peak" mit 3.200m war nicht gerade einladend, denn dicke Wolken kündigten Regen an.
Bei durchaus brauchbarem Wetter ging es dann konstant in luftige Höhen und ich war eigentlich ganz begeistern, plötzlich in einem richtigen Wald zu wandern und ringsum lauter kleine Bächse zu sehen.
Am Gipfel angekommen glich es einer Almwanderung mit leichtem Nieselregen.
Für mich war dieser Augenblick bereits völlig surreal, stand ich doch noch vor einem Tag in der puren Wüste und träumte von Wasser!
Über meinem Kopf donnerte es bereits seit einiger Zeit und so war mir klar, dass ich mit zügigem Gang versuchen werde, schnellstmöglich die ca. 12km entlang des Bergkammes hinter mich zu bringen.
Plötzlich begann der Regen in Hagel überzugehen und dicke Schneeflocken kamen waagerecht daher!!!
Ich musste ab und zu stehen bleiben, um zu kapieren, was da gerade vorsich ging...
Gegen 19 Uhr hatten wir den Kamm und weitere 5km Abstieg geschafft und waren auf ca. 2.600m wieder außerhalb des Schneefalls. Das Camp in strömendem Regen war nicht gerade lustig und das andauernde Gewitte weckte uns alle immer wieder auf.
Am darauffolgenden Tag hat es zwar nur mehr ab und zu geregnet, doch die vorhandene Nässe verwandelte den Untergrund in die reinste Rutschpartie! Hinzu kam, das die Kombination auf nassem Lehmboden und Sand wie Honig auf den Schuhen klebte...
Der Zwischenstopp in Ghost Ranch, einem Art Kirchen-Camp der Presbyterianer, kommt gerade richtig, um alles wieder zu trocknen.
Ab jetzt ist es vorbei mit Wüste, jetzt geht es in die Berge. Bei meinem nächsten Stop in Chama werde ich bereits die Grenze zu Colorado überschritten haben und in tiefem Schnee gestapft sein. All den Schnee, den ich am PCT vermisst habe, ist heuer in Colorado herunter gekommen.
Soeben habe ich aus erster Hand erfahren, dass die Schneeschmelze weiter nördlich noch nicht einmal begonnen hat! Auf den nächsten 4 Tagen werde ich einmal die Situation in Aufenschein nehmen und dann gegebenen Falls Schneeschuhe kaufen.
Mit dem Blick auf jenes Gebäude, wo es gleich Abendessen geben wird, verabschiede ich mich.
Hallo Robert,
AntwortenLöschenklingt ja richtig brutal und ungemütlich. Hoffentlich wird's bald besser.
lg,
Georg
Das war ein sehr überraschender Wetterumschwung aber ansonsten nicht weiter wild.
LöschenDer Dreck hat echt am meisten genervt!
Jetzt geht`s Richtung Schnee :-)
Hoffentlich hast Du schon Deinen neuen, warmen Schlafsack! Die Etappe war ja wirklich grässlich - "Schneegewitter" muss man in den Bergen in der Tat nicht haben... Dabei wäre die Gegend wohl recht schön gewesen. Und dann im kalten Regen zu campieren. (Kneipp-Kur gratis?) Wünsche Dir durchgreifende Wetterbesserung!!! Roswitha
AntwortenLöschenDer neue Schlafsack ist ein Traum! So wie ich es vom PCT in Erinnerung hatte.
LöschenHinzu kommt, dass es die letzten Tage keinen Frost mehr gab.
Jetzt heißt es abwarten, wie kalt es in Colorado wird. Gestern auf 3.300m hatte ich gemütliche +5°C in der Nacht... perfekt!
Oida, za an!
AntwortenLöschenJa ja... :-)
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