Dienstag, 14. Juni 2016

Shenandoah und seine Geheimnisse

Etappe 7: Waynesboro - Front Royal/Virginia
44,27% (969 von 2.189 Meilen)

Es gibt in den USA viele Nationalparks, einige sind weltberühmt, manche sind atemberaubend und eine geringe Anzahl ist so lala. Ich möchte den Shenandoah N.P. jetzt nicht zwangsweise in letztere Kategorie stecken, doch er tendiert schon eher in diese Richtung. Bitte nicht falsch verstehen, doch es gibt eindeutig spannendere Ecken auf unserem Globus. Der Blue Ridge Parkway führt autofahrende Touristen entlang dieser Panoramastrasse durch den Park und da es auf der Strasse mehr Aussichtspunkte gibt als auf dem parallel verlaufenden AT, haben RB und Ich diesen auch des öfteren verwendet. Nicht gerade der offizielle Weg, doch für uns eine angenehme Abwechslung, auch wenn der Ausblick wie soft stets der selbe war (eigentlich sogar der gleiche!!!)

Da fällt es einem leichter, sich auf die kleineren Dinge zu konzentrieren, vor allem in Sachen Tierwelt.
Die sonnenbadende Schildkröte, die versucht auf einem Blatt durch den Wald zu surfen ist noch vor dem Park gesichtet worden, doch sie musste einfach erwähnt werden!
Eidechsen sind wahrscheinlich weit häufiger vorhanden, jedoch kann man sie im dichten Wald fast nie sehen. Im vergleich dazu liefen sie mir in New Mexico praktisch jeden Tag direkt über die Schuhe.
Antias Luna oder Luna Moth ist wohl die größte Motte, die ich je in natura gesehen habe... fast 10 cm in der Breite!
Der Rotkardinal, der Staatsvogel von North Carolina, ist wirklich nicht leicht vor die Linse zu bekommen, doch die enorme rote Leuchtkraft seines Federkleides beeindruckt sogar mich, der nicht gerade der leidenschaftlichste Beobachter von Singvögeln ist.
Diese kleine Maus hat RB und mich wirklich überrascht, als sie plötzlich nur wenige Zentimeter neben einem Trinkbrunnen saß und sich von uns nicht wirklich stören ließ.
Vor allem die Rehe im Nationalpark sind wirklich an all die Besucher gewöhnt. Völlig entspannt und mit Essen beschäftigt war es diesem Exemplar egal, dass ich in einem Abstand von gerade einmal einem Meter an ihm vorbei marschierte.
Und dann sind da ja noch die Schwarzbären, die wirklich präsent sind. Mittlerweile sehen wir täglich einen Bären, der einen einfach nur von der Distanz aus beobachtet oder neugierig durch die Landschaft trottet. Immer wieder ein spannender Moment!
Ein schönen Wiedersehen gab es mit einer lieben Wanderkollegin, mit der ich einige Tage am PCT unterwegs gewesen bin... "Jugs"!
Sie hat mich mit einem Trail-Magic-Frühstück überrascht, mich ein paar Kilometer entlang des Blue Ridge Parkway begleitet und wir konnten alte Geschichten aufleben lassen. Ich wünsche ihr viel Spass am CDT, den sie in zwei Wochen von Kanada Richtung Mexico durchwandern wird!
Nebenbei möchte ich mich auch einmal bei all den freiwilligen Helfern bedanken, die den AT (wie auch alle anderen Weinwanderwege) in deren Freizeit für uns Wanderer pflegen. In diesem Fall... Danke Wayne!
In Kürze werde ich Virginia (mit der größten Teilstrecke des AT) hinter mir haben. Es gebe die Möglichkeit eine 4-State-Challange zu machen, was bedeutet, dass ich innerhalb von nur einem Tag die Bundesstaaten Virginia, West Virginia, Maryland und Pennsylvania betreten würde. Da sich jedoch das Hauptquartier der Appalachian Trail Conservancy in West Virginia befindet und man inoffiziell Halbzeit feiert, werden wir dort einen kurzen Zwischenstopp machen.
Das nächste Mal melde ich mich dann irgendwo aus Pennsylvania. Dis dahin stärke ich mich noch schnell!
Happy trails :-)

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