Etappe 4: Erwin - Damascus/Virginia
21,43% (469 von 2.189 Meilen)
Ich bin in Damascus angekommen! Jedoch habe ich nicht versucht dem syrischen Flüchtlingsstrom gegenzuwirken und habe deren Hauptstadt erreicht, sondern bin in einer idyllischen Kleinstadt im Bundesstaat Virginia gelandet. Letzte Woche noch war hier die Hölle los, an die 20.000 Wanderbegeisterte feierten ein Wochenende lang die "Trail Days" - ein Festival rund um das Thema Wandern auf dem AT. Mittlerweile ist wieder Ruhe in die 700 Seelen Gemeinde eingekehrt und ich genieße einen doppelten Zero, in einem Bed&Breakfast ganz im Südstaaten-Stil. Ich fühle mich ein wenig wie Forest Gump in seinem Herrenhaus... "Lauf Robert Lauf" :-)
Die Hausherrin Virginia (kurz Gini) ist bereits 91 Jahre alt und bereiten noch immer pünktlich um 8 Uhr ein hausgemachtes Frühstück zu, das Seinesgleichen sucht!!! Unterstütz fürs Kochen findet sie bei ihrem 82 jährigen Bruder, ansonsten hilft ihr ihre 9-jährigen Enkelin (die fast immer alle Reservierungen richtig notiert) und zeitweise einer ihrer Söhne.
An diesem entspannten Ort haben wir bereits ein Fünftel unseres AT-Abenteuers hinter uns gelassen und liegen mehr als nur gut in unserem Zeitplan. Ungeachtet der vielen Höhenmeter und dem doch noch recht bescheidenen Wetters, haben RB und ich zu unserem Rhythmus gefunden und können eigentlich gar nicht "langsam" laufen. Somit legen wir bereits regelmäßig Tage mit 27-30 Meilen zurück und holen nach und nach Wanderer ein, die über ein Monat vor uns gestartet sind :-)
Ich versuche mich in diesem Blog auf die seltenen, jedoch durchaus vorhandenen Sonnenstunden zu konzentrieren und den Regen und die Kälte zu vergessen. Es ist Zeit sich auf die Kleinigkeiten zu konzentrieren, denn die großen Veränderungen wird es auf diesem Trail nicht geben. Alex, ein 3-facher AT Wanderer den wir in Hampton getroffen haben, hat gemeint, dass er beim ersten Thru-hike so ganz und gar nicht begeistert war, doch während dem zweiten und dritten Mal ein Gefühl für die gewisse Leichtigkeit gefunden hat. Bezüglich Logistik und Orientierung muss man sein Gehirn ja wirklich nicht großartig einschalten und so marschiert man halt durch die Wälder der Ostküste und erfreut sich an der Sorglosigkeit des Marschieren. Meiner Meinung nach hatte ich diese gewisse Sorglosigkeit (trotz schwererem Geländes) bereits am PCT und CDT gefunden...
Der Appalachian Trail wird sich mir schon noch öffnen, ich hab ja noch gut drei Monate Zeit ;-)
Der fortwährend grüne Tunnel wechselt immer wieder zwischen eigenständigen Abschnitte hin und her, die von durchaus beeindruckenden "Baum-Wesen" begleitet werden und oft wie Türsteher einem den Weg weisen.
Wir hatten auch wieder die Ehre ein paar Bären zu sichten, jedoch nur von der Ferne und für jeweils recht kurze Augenblicke - völlig friedlich und stets froh, dass WIR ihnen nicht zu nahe kamen! Doch die wahren Hüter des Trail sind andere Tiere... meine so geliebten Hasen! Völlig unscheinbar wird man ihnen beobachtet, manche fordern sogar Wegezoll um passieren zu dürfen... hehe!
Ein kurzer Verweis auf das Wetter darf gestattet sein... der Regen hat uns sogar das eine oder andere Mal verschont, doch trockene Bedingungen sehen anders aus und an so manchem Abenden hätte ich mir eine wohlige Wärmedecke in meinem Zelt gewünscht. Eine Tatsache, die durchaus als Sensation angesehen werden kann, ist, dass ich nicht nur einmal mir eine warme Limonade zubereitet hab... man könnte es fast als Tee bezeichnen!!! Einigen Blog-Lesern werden jetzt fast die Augen rausfallen, denn sie wissen was das für mich bedeutet!!! (Beweisfoto wird es dafür aber niemals geben)
Viel mehr fällt mir zu den letzten Tag gar nicht mehr ein. Es wahr ein ordentlicher Rhythmus von kürzeren Etappen und angenehmen Nero-Tagen (Tage an denen wir eine Stadt erreichten oder verließen), an denen wir nette Wanderkollegen trafen, die sogar schlechteres Wetter hatten als wir und wir haben unseren vierten Bundesstaat erreicht. Nach der Grenzwanderung zwischen North Carolina und Tennessee sind wir nun endlich in Virginia angekommen! Nun einfach ein paar Impressionen, simple und einfach...
Ich hab nun dieses Wochenende mit Südstaaten-Flair wirklich genossen, neue Schuhe entgegen genommen und ausreichend entspannt. Der Postamt-Rhythmus wird zwar gebrochen werden, doch da nächsten Montag mit dem "Memorial Day" ein Feiertag ansteht, werde ich meinen Computer für längere Zeit verstauen und hoffentlich genügend Fotos auf meinem iPhone haben, um weitere Impressionen zu posten.
Ich bin in Damascus angekommen! Jedoch habe ich nicht versucht dem syrischen Flüchtlingsstrom gegenzuwirken und habe deren Hauptstadt erreicht, sondern bin in einer idyllischen Kleinstadt im Bundesstaat Virginia gelandet. Letzte Woche noch war hier die Hölle los, an die 20.000 Wanderbegeisterte feierten ein Wochenende lang die "Trail Days" - ein Festival rund um das Thema Wandern auf dem AT. Mittlerweile ist wieder Ruhe in die 700 Seelen Gemeinde eingekehrt und ich genieße einen doppelten Zero, in einem Bed&Breakfast ganz im Südstaaten-Stil. Ich fühle mich ein wenig wie Forest Gump in seinem Herrenhaus... "Lauf Robert Lauf" :-)
Die Hausherrin Virginia (kurz Gini) ist bereits 91 Jahre alt und bereiten noch immer pünktlich um 8 Uhr ein hausgemachtes Frühstück zu, das Seinesgleichen sucht!!! Unterstütz fürs Kochen findet sie bei ihrem 82 jährigen Bruder, ansonsten hilft ihr ihre 9-jährigen Enkelin (die fast immer alle Reservierungen richtig notiert) und zeitweise einer ihrer Söhne.
Ich versuche mich in diesem Blog auf die seltenen, jedoch durchaus vorhandenen Sonnenstunden zu konzentrieren und den Regen und die Kälte zu vergessen. Es ist Zeit sich auf die Kleinigkeiten zu konzentrieren, denn die großen Veränderungen wird es auf diesem Trail nicht geben. Alex, ein 3-facher AT Wanderer den wir in Hampton getroffen haben, hat gemeint, dass er beim ersten Thru-hike so ganz und gar nicht begeistert war, doch während dem zweiten und dritten Mal ein Gefühl für die gewisse Leichtigkeit gefunden hat. Bezüglich Logistik und Orientierung muss man sein Gehirn ja wirklich nicht großartig einschalten und so marschiert man halt durch die Wälder der Ostküste und erfreut sich an der Sorglosigkeit des Marschieren. Meiner Meinung nach hatte ich diese gewisse Sorglosigkeit (trotz schwererem Geländes) bereits am PCT und CDT gefunden...
Der Appalachian Trail wird sich mir schon noch öffnen, ich hab ja noch gut drei Monate Zeit ;-)
Happy trails :-)